GEORG JOACHIM ZOLLIKOFER

Georg Joachim Zollikofer

Georg Joachim Zollikofer wurde am 5. August 1730 im schweizerischen Sankt Gallen geboren. Nach seinem Theologiestudium und mehreren Stationen als Prediger in der Schweiz bewarb sich Zollikofer im Jahr 1758 auf eine Pfarrstelle der Evangelisch-reformierten Gemeinde in Leipzig. Im August desselben Jahres hielt er in der Leipziger Gemeinde seine Antrittspredigt.

 

Zollikofers Amtsantritt brachte der Leipziger reformierten Gemeinde, die im Jahr 1700 von französischen Hugenotten gegründet worden war, eine entscheidende Neuerung: Als erster Prediger feierte Zollikofer Gottesdienste in deutscher Sprache. Jetzt konnten auch diejenigen am Gemeindeleben teilnehmen, die das Französische nicht oder nur noch schlecht beherrschten.

Zollikofers Predigten genossen einen guten Ruf über die reformierte Gemeinde hinaus. Bemerkenswert war sein Eintreten für religiöse Toleranz gegenüber Nichtprotestanten – im 18. Jahrhundert keine Selbstverständlichkeit.

 

Auch musikalisch setzte Zollikofer Impulse: 1766 gab er ein »Neues Gesangbuch« heraus. Sein Kirchenlied »Lass mich, o Herr, in allen Dingen« hat bis heute seinen Platz im evangelischen Gesangbuch.

 

Als Anhänger der Aufklärung machte sich Zollikofer im kulturellen Leben Leipzigs einen Namen. Er verfasste eigene Schriften und übersetzte Werke der englischen und französischen Aufklärung ins Deutsche.

 

Fast 30 Jahre lang lebte und arbeitete Georg Joachim Zollikofer in Leipzig. Hier starb er am 22. Januar 1788 im Alter von 57 Jahren. Heute ist im Leipziger Stadtteil Volkmarsdorf eine Straße nach ihm benannt.